Ausstattung der Lutherkirche

Das Hauptportal im Westen

Die vier Evangelisten des Neuen Testaments stehen als überlebensgroße Figuren auf gedrungenen Wandpfeilern zu beiden Seiten des Eingangs: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Auf dem Bild sehen wir Markus und Lukas. Im Gewände (so nennt man die schräg in das Mauerwerk geschnittene, seitliche Begrenzung eines Portals oder Fensters) stehen vier so genannten großen Propheten aus dem Alten Testament: Jesaja, Jeremia, Hesekiel und Daniel. 
Die Propheten und die Evangelisten sind somit der Eingang in die Kirche und in den Glauben so wie es auch die Deutsche Übersetzung der Bibel durch Martin Luther war.

Als Namenspatron wurde der Reformator Martin Luther gewählt. Darum ziert die bronzenen Türflügel des Hauptportals eine kleine Auswahl der 95 Thesen, die er 1517 veröffentlichte und damit die Reformation ins Rollen brachte.

Lutherkirche 1927
Bildrechte Archiv Lutherkirche

Der ursprüngliche Altarraum (1927)

Mit einem sogenannten Kanzelaltar, wie er in fränkischen Kirchen des Markgrafenstils üblich war. 

Gottesdienst in der zerstörten Kirche
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Gottesdienst in der zerstörten Kirche (1945)

In der frühen Nachkriegszeit wurden auch Gottesdienste ganz ohne Ausstattung gefeiert. Das Kirchendach fehlte und dennoch drängt die Gemeinde in die Kirche.

1953 wiedererbaute Lutherkirche
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Der neue Altarraum nach dem Wiederaufbau (1953)

Beim Wiederaufbau ab 1951 kam es zu wesentlichen Veränderungen: Im Inneren wurden die gesamte Apsis und die Reste der Kanzelaltaranlage abgetragen. Der neue Altartisch rückte an die Ostwand unter das hohe dreibogige Fenster. Die Kanzel erhielt ihren Platz rechts an der den Chorraum abgrenzenden Wand, bei der das Rundbogenmotiv erhalten blieb. Der Taufstein wurde links vom Altar aufgestellt. Dem Zeitgeschmack entsprechend wurde auf schmückenden Stuck, auch wenn er restaurierbar gewesen wäre, in Altar- und Emporenbereich verzichtet, auch die Anzahl der Bilder wurde reduziert. So präsentierte sich 1953 das Innere der Kirche mit einer einfachen Holzdecke nach der Wiederherstellung sehr viel schlichter. 

Kirchenfenster Lutherkirche
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Kirchenfenster von Helmut Amman (1958)

Das himmlische Jerusalem nach Texten aus Kapitel 21 und 22 der Offenbarung des Johannes

Im Zentrum steht das Lamm als Symbol für Christus selbst und die Anwesenheit Gottesdienst. „Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, daß sie in ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm“ (Offenbarung 21,23).

Von ihm ausgehende Strahlen durchdringen die zwölf Tore Jerusalems mit den zwölf Engeln darauf und gelangen nach draußen in die Welt. Vom Lamm aus fließt der Strom des Lebens. An den Ufern wachsen Bäume, die zwölf Mal im Jahr Früchte tragen.

In der Mitte unten kniet Johannes und hört auf die göttlichen Botschaften, die er durch den Engel mit dem goldenen Messstab empfängt. „Und der mit mir redete, hatte einen Messstab, ein goldenes Rohr, um die Stadt zu messen und ihre Tore und ihre Mauer“ (Offenbarung 21,15). In den unteren Bildrändern rechts und links sind Flammen zu sehen. Sie stehen für das göttliche Gericht, das sozusagen die Basis und der Rahmen für die Vision des neuen Jerusalem ist.

Die Simon-Orgel (1969)

Die Orgel in der Lutherkirche hat eine „ältere Schwester“ in der Offenbarungskirche in Berg am Laim. Bereits 1966 wurde dort von Orgelbaumeister Ekkehard Simon (1936 – 2018) eine Orgel errichtet. Als die Gemeinde der Lutherkirche einen Ersatz für die Steinmeyer-Orgel plante, stand diese sozusagen Pate.

Die Gesamtanlage einer Orgel mit allen technischen Details nennt man Disposition. . Diese setzt sich aus den einzelnen Registern, aber auch aus technischen Details wie Art der Spiel- und Registertraktur, Manualverteilung, Spielhilfen und der verwendeten Stimmung zusammen.

Die Disposition unserer Orgel finden Sie HIER.

 

Lutherkirche Schwebender Christus
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Der schwebende Christus (1989)

Bei der Umgestaltung des Kircheninnenraumes wurde das vorhandene Kruzifix wurde „auseinandergenommen“. Nun ist es eben nicht mehr ein am Kreuz fixierter Christus (lat. cruci fixus „ans Kreuz geheftet“).

Die Christusfigur ist vom Kreuz getrennt und schwebt ein Stück vor dem Kreuz als Zeichen der Auferstehung. Die Haltung ist nun eine segnende. Das Kreuz selber wurde etwas verkleinert und hängt mit den aufgemalten Zeichen der Wundmale an der Chorwand. Je nach Beleuchtung erscheint der Schatten des schwebenden Christus wieder an einer Wand.